Gegen die Beliebigkeit und für die Menschenwürde

Veröffentlicht am 01.12.2014 in Pressemitteilungen

Robert Antretter referiert bei der Backnanger SPD über christliche Werte in der Politik

Das Begegnungscafé CaDu im neuen Familienzentrum famfutur war gut gefüllt, als der langjährige Bundestagsabgeordnete und Ehrenvorsitzende der Lebenshilfe Robert Antretter über die Bedeutung  und Aktualität christlicher Werte in der Politik sprach. Eingeladen hatte der SPD-Ortsverein Backnang. Dessen stellvertretender Vorsitzender Armin Dobler wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass soziale Hilfen - wie sie im famfutur angeboten werden -  in erheblichem Maß in der christlichen Ethik begründet seien. Seit dem Godesberger Programm von 1959 versteht sich die SPD als Volkspartei, die ihre Wurzeln in Christentum und Judentum, Humanismus und Aufklärung hat.

Zu Beginn seines Vortrags wandte sich Robert Antretter gegen den Grundsatz der Beliebigkeit, demzufolge alles gehe, wenn es nur Spaß mache. Ebenso problematisch sei es, wenn man Einkommen und Vermögen zum  entscheidenden Kriterium für ein gelingendes Leben mache. Ein Gemeinwesen beruhe auf einem brüchigen Fundament, wenn solche Auffassungen stärker verbreitet seien. Um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken, sei eine Orientierung an Werten erforderlich. In diesem Zusammenhang betonte Antretter die Rolle der Medien. Am Beispiel der Berichterstattung über den früheren Bundespräsidenten Wulff und über den Ukraine-Russland-Konflikt machte der Referent deutlich, dass man immer nachdenklich werden müsse, wenn in den meisten deutschen Leitmedien dieselbe Position vertreten würde.

 

Als wichtigste Werte nannte Antretter  Menschenwürde,  Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden. Ein Christ sehe die Begründung dieser Werte insbesondere in den zehn Geboten und in der Bergpredigt. Über die genannten Werte gebe es in Deutschland immer noch ein großes Einvernehmen. Sie bildeten auch die Basis für das Grundgesetz. In diesem Zusammenhang verwies Antretter auf den großen SPD-Politiker Carlo Schmid, der das Grundgesetz mitgeprägt habe und für ihn ein Vorbild gewesen sei.

Am Ende seines Vortrags sprach sich der frühere Bundestagsabgeordnete dafür aus, die christliche Tradition in Europa wachzuhalten und warnte, indem er Joseph Ratzinger zitierte, vor einem „pathologischen Selbsthass des Abendlandes“.

In der anschließenden Diskussion wurde der Zusammenhang zwischen Bildung und Verbreitung des Christentums aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Ein jüngerer Zuhörer kritisierte die Fokussierung auf christliche Werte und meinte, dass sich viele zentrale Werte auch in anderen Religionen wiederfänden.

In seinem Schlusswort sprach sich Robert Antretter noch einmal leidenschaftlich für die Würde jedes Menschen aus, die unabhängig von der Leistungsfähigkeit sein müsse. Es bedrücke ihn sehr, wenn Eltern, die sich bewusst dafür entschieden hätten, behinderte Kinder zur Welt zu bringen, obwohl die Behinderung in der Schwangerschaft erkennbar gewesen sei, für diese Entscheidung kritisiert würden.

Auf große Resonanz unter den Zuhörern stieß das Angebot der Vorstände des Vereins  Kinder- und Jugendhilfe Heinz Franke und Ulrich Schielke im Anschluss an den Vortrag eine Führung durch das Familienzentrum zu machen.

 
 

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