Das Projekt Energiewende ist in aller Munde und stellt nicht nur Deutschland vor große Herausforderungen.
Doch was bedeutet Energiewende eigentlich?
Warum ist eine erfolgreiche Energiewende notwendig?
Was sind die Ziele der Energiewende in Deutschland?
Und ganz konkret: Was bedeutet die Energiewende eigentlich für uns selbst?
Vor dem Hintergrund dieser Fragen fand am 27. Januar 2017 in der Gemeindehalle Großaspach ein gemeinsamer Themenabend des SPD Ortsvereins Aspach-Kirchberg und des Solarvereins Rems-Murr e. V. statt.
Für den Themenabend konnten die beiden Veranstalter den Kulturwissenschaftler Dr. Rüdiger Haude, Privatdozent am Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Historisches Institut an der RWTH Aachen und bis Oktober 2016 Öffentlichkeitsreferent des Solarenergie-Fördervereins-Deutschland e. V. gewinnen.
In seinem informativen, aber auch sehr nachdenklichen Vortrag machte der Referent sehr deutlich, warum die Forderung einer wirklichen und konsequenten Umsetzung der Energiewende so wichtig ist. Nach Einschätzung von Haude reichen die Bestrebungen der aktuellen Bundesregierung nicht aus, um die Energiewende als weltweit wahrgenommene Vorzeigeprojekt wirklich zum Erfolg zu führen. Angesichts der Folgen des Klimawandels, sollte der Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2035 bei 100 Prozent des gesamten Energiemix liegen. Um diese Ziel erreichen zu können, sind nach Ansicht von Haude dringende Maßnahmen notwendig, wie beispielsweise eine Gebäudesanierungsquote von 5 Prozent pro Jahr, der Rückgang des Fleischanteils an der Ernährung, Ökologische Landnutzungskonzepte, der Ausstieg aus der Kohleverbrennung bis 2025, das Verbot der Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab 2025, ein Förderprogramm für Stromspeicher und die Wiederherstellung der Förderbedingungen für dezentrale Energiegewinnung.
Diese Forderungen waren Gegenstand der anschließenden Podiumsdiskussion, an der, moderiert von Jobst Kraus (u.a. Vorstandsprecher der Ökumenischen Energiegenossenschaft Baden-Württemberg e.G.), Rüdiger Haude, der SPD Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär beim Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz Christian Lange sowie die Vorsitzende des Solarvereins Rems- Murr e. V. Hanne Barth teilgenommen haben.
In dieser Diskussion wurde nochmals sehr deutlich, dass die Bestrebungen der aktuellen Bundesregierung angesichts der globalen Herausforderungen des Klimawandel nach Ansicht von Dr. Rüdiger Haude und Hanne Barth zu kurz greifen. Hier gilt es an Christian Lange gerichtet von Seiten der SPD konsequent nachzubessern, damit das deutsche Vorzeigeprojekt der Energiewende weiterhin auch als Beispiel für andere Länder gelten kann. Darüber hinaus wurde von den Vertretern der anwesenden Energiegenossenschaft Murrhardt e.G., der Energiegemeinschaft Weisacher Tal e.G. und der BürgerInnen-Energie-Genossenschaft Remstal e. G. die Forderung gestellt, dass das bürgerschaftliche Engagement im Zusammenhang mit der Energiewende von der Bundesregierung konsequent gefördert und unterstützt werden muss. Hier werden von den Vertretern der Energiegenossenschaften und Hanne Barth angesichts der aktuellen Erfahrungen auf Bundesebene erhebliche Defizite gesehen.
Als politisch verantwortlichem Mandatsträger wurden Christian Lange eine Reihe von Sorgen, Wünsche und konkrete Forderungen mit auf den Weg nach Berlin gegeben. Nun gilt es zu schauen, was daraus wird.
Der Vorsitzende des Ortsverein Aspach-Kirchberg Achim Beule stellte in seinem Schlusswort nochmals dar, wie wichtig die Energiewende auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft ist und betonte dabei ausdrücklich die Bedeutung des eigenverantwortlichen Engagements der Bürgerinnen und Bürger “vor Ort”.